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Medikamentöse Therapie der BPH
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Ab 45 jedes Jahr zur Vorsorge.
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Der Mensch hat auf die Entstehung der benignen Prostatahyperplasie BPH
keinen Einfluss. In sofern kann es auch keine persönliche Vorsorgemaßnahmen geben.
Allerdings ist eine möglichst frühzeitige Erkennung und Behandlung der Erkrankung
wichtig. So können schwerwiegende Folgen vermieden werden. Auch die persönlichen
Lebensbedingungen werden dann bei weitem nicht so weitreichend eingeschränkt. Die
Therapie kann mit sanften Methoden erfolgen. Aus diesem Grunde ist die regelmäßige
Nutzung der ärztlichen Vorsorgeuntersuchung von großer Bedeutung. |
Kontrolluntersuchungen müssen sein.
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Die Behandlung der benignen Prostatahyperplasie (BPH) richtet sich sehr
stark nach der Schwere der Erkrankung und nach den Beschwerden des Betroffenen. Hat der
Betroffene noch keine deutlichen Beschwerden bei der Blasenentleerung (vgl. Stadium 1 nach Vahlensieck), so wird in der Regel
keine Behandlung durchgeführt. Allerdings sollten in regelmäßigen Abständen
Kontrolluntersuchungen durchgeführt werden. |
Vielfältige Ursachen ermöglichen verschiedene Therapieansätze.
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In den Stadien I und II nach
Alken, dem Reizstadium und dem Restharnstadium, werden häufig pflanzliche Präparate
(Phytotherapeutika) eingesetzt. Einige dieser Medikamente erzielen eine nachweisbare
Besserung der Beschwerden. Das zeigt die Uroflow- und Restharn-Messung. Allerdings sollte
auch der Placebo-Effekt bei dieser Medikation berücksichtigt werden. Insgesamt kann
gesagt werden, dass die Entstehung der BPH auf komplexen ineinandergreifenden
körperlichen Veränderungen beruhen. Das ermöglicht eine Vielzahl unterschiedlicher
therapeutischer Ansätze. |
Phytotherapeutika
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Phytotherapeutika oder Pflanzenextrakte haben einen entzündungshemmende
und abschwellenden Effekt. Sie wirken Ödemen und Blutstauungen entgegen. Daraus ergeben
sich Verbesserungen hauptsächlich der Reizsymptomatik des BPH-Syndroms. Obwohl die
Wirkmechanismen vieler pflanzlicher Präparate wissenschaftlich nicht belegt sind, und
manche einem Placebo nicht überlegen sind, stellen sie in einem frühen Stadium doch eine
wirksame therapeutische Möglichkeit dar. Für das Beta-Sitosterin liegen liegt eine
wissenschaftlich kontrollierte Studie vor, die zeigt, dass dieses Pflanzenpräparat zu
einer objektiven Symptombesserungen bei der Harnflussrate und der Restharnmenge und
zu einer deutlichen Linderung subjektiver Beschwerden führt. Der Mechanismus ist hierbei
ebenfalls unbekannt. |
Alpha-1- Rezeptorenblocker
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Alpha-1-Rezeptorenblocker (Wirkstoffe: Terazosin, Prazosin, Alfuzosin
u.a.) sind Medikamente, die auf die Aktivität des sympathischen Nervensystems Einfluss
nehmen. Sie bewirken eine Lockerung in der Spannung der Muskelzellen der vergrößerten
Prostata und dem inneren Blasenverschluss. So erleichtern sie die Blasenentleerung, weil
der Abflusswiderstand gesenkt wird. Die Dosierung sollte niedrig beginnen und dann langsam
gesteigert werden. Problem sind die häufig auftretenden Nebenwirkungen, besonders
Blutdruckabfall, Schwindel und Kopfschmerzen. Die Libido kann herabgesetzt sein. In
seltenen Fällen ist sogar eine schmerzhafte Dauererektion (Priapismus) aufgetreten. Neue
Alpha-1c-Rezeptorenblocker (Wirkstoff Tamsulosin) erheben den Anspruch, selektiv nur in
der Prostata zu wirken. Dadurch haben sie nur geringe systemische Auswirkungen. |
5-Alpha- Reduktasehemmer
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5-Alpha-Reduktasehemmer (Wirkstoff Finasterid) sind Medikamente, die die
Wirkung von 5-Alpha Reduktase verringern. Dieser Stoff greift in den
Testosteronstoffwechsel innerhalb der Prostata ein. Er bewirkt die Umwandlung von im Blut
zirkulierendem Testosteron in das Dihydrotestosteron, das in den Prostatazellen aktiv ist.
Durch die Hemmung von 5-Alpha-Reduktase wird weniger Dihydrotestosteron (DHT) produziert
und das Zellenwachstum innerhalb der Prostata gehemmt. In Langzeitstudien wurde eine
deutliche Verkleinerung der Prostata bei einer täglichen Dauermedikation nachgewiesen.
Der Wirkungseintritt kann bis zu einem halben Jahr auf sich warten lassen. Werden die
Medikamente abgesetzt, vergrößert sich die Prostata wieder. Deshalb ist eine dauerhafte
Einnahme notwendig. 5-Alpha-Reduktasehemmer senken den PSA-Wert
um bis zu 50 Prozent. Als Nebenwirkungen können, Kopf- und Bauchschmerzen, Schwäche,
abnehmende Libido und Erektionsprobleme auftreten. |
Antiöstrogene
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Antiöstrogene hemmen die Bildung von Östrogenen aus den Vorstufen der
androgenen Hormone der Nebenniere (näheres siehe hier). Als
Nebenwirkungen treten dabei auf: höhere Blutdruckwerte, Kopfschmerzen, Beinödeme,
Anorexie, Veränderungen der Zungenschleimhaut u.a. Die Wirksamkeit wird derzeit noch in
wissenschaftlichen Studien ermittelt |
Antiandrogene
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Antiandrogene (Gestagene/Progesteron) sind Medikamente, die die
wachstumsverstärkende Wirkung von Testosteron auf die Prostata blockieren sollen. Diese
Behandlung, obwohl noch vielfach eingesetzt, gilt heute als veraltet. Sie sollten wegen
der erheblichen Nebenwirkungen bei BPH nicht angewandt werden.
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